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Spanische Wissenschaftler haben die erste klinische Studie durchgeführt, um die Neuroprotektion der Cannabinoide bei der Krankheit Chorea Huntington zu testen

  • Die Anwendungen von medizinischem Marihuana erscheinen auch weiterhin in einem unaufhaltsamen Rhythmus. Spanien liegt bei der Suche nach Einsatzmöglichkeiten für eine erste klinische Studie vorn und weist auf die neuroprotektive Wirkung der Fitocannabinoide bei der Bekämpfung der Symptome dieser degenerativen Krankheit hin.
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Der Fachbereich für Biochemie und Molekularbiologie der Universität Complutense von Madrid, angeführt von dem Professor Javier Fernández-Ruiz, wurde damit beauftragt einige weitere Vorteile zu der langen Liste der Anwendungsmöglichkeiten für die Patienten von medizinischem Marihuana herauszufinden - diesmal für die Krankheit Chorea Huntington.

Besagte Krankheit ist eine neurologische, erbliche und degenerative Krankheit, die sowohl psychische als auch motorische Störungen hervorruft. Unter den Symptomen heben sich besonders die ungewollten Bewegungen der Extremitäten hervor, plötzlich auftretende Mimi und Schwierigkeiten beim Reden und beim Erinnern. Bis jetzt gibt es noch keine Behandlung, die diese Krankheit heilen oder ihren Prozess verlangsamen kann, auch wenn es Medikamente gibt, die den Symptomen entgegenwirken.

Die Wissenschaftler haben eine doppelblinde klinische Studie durchgeführt, deren Erkenntnisse kürzlich veröffentlicht wurden. In der Studie wurden ein Placebo und Sativex eingesetzt, ein Arzneimittel auf der Basis von Cannabis, das auch schon bei der Behandlung von anderen Krankheiten wie Multipler Sklerose oder schmerzlindernd bei Krebspatienten eingesetzt wurde. Die daraus entstandenen Schlussfolgerungen legen nah, dass es ein sicheres und gut toleriertes Medikament für Huntington-Patienten ist und dass es weder signifikanten Nebenwirkungen noch molekulare Änderungen in den Biomarkern kommt.

Sativex wirkt auf beide Cannabinoid-Rezeptoren, sowohl, was das Nervensystem (CB1) als auch das Immunsystem (CB2) betrifft. Die Ersten befinden sich in großer Anzahl in den Zonen, die sich regulierend auf die Bewegung auswirken und die mit dem Erinnerungsprozess und dem Schmerzempfinden in Verbindung gebracht werden. Die Zweiten befinden sich vor allem auf den Leukozyten und ihre Aktivation hat verschiedene Auswirkungen auf das Immunsystem.

Die Studie folgt denselben Forschungslinien, wie sie von präklinischen Studien der Gruppe vorgegeben wurden. Diese betrachten zwei Modelle, die eine Serie von neuroprotektiven Effekten beschreiben, in denen die Kombination von Fitocannabinoiden und Cannabinoiden wie THC gemessen werden. Der Fortschritt erlaubt zu zeigen, dass die Aktivation der CB1-Rezeptoren hilft, die Symptome der Krankheit zu mindern. Außerdem könnten sie dabei helfen, das Voranschreiten dieses Leidens zu verlangsamen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Wissenschaftler einen direkten Bezug zwischen medizinischem Cannabis und Krankheiten wie Huntington aufdecken. Andere Studien haben schon bewiesen, dass die Cannabinoide dank ihres hyperkinetischen Profils die Fähigkeit besitzen, die motorischen Symptome der Krankheit zu lindern. Aber die Madrider Wissenschaftler sind die Ersten, die eine Klinische Studie durchführen, um die Wirkung dieser zwei Substanzen in Kombination zu testen.

Trotz dieses enormen Fortschritts ist es wichtig, dass auch weiterhin geforscht wird, um ein genaues Bild zu bekommen und zu wissen, welche Rolle die Endocannabinoide bei dieser Krankheit spielen, um so eine mögliche Anwendung von medizinischem Marihuana für die Behandlung der Symptome vornehmen zu können. Cannabis könnte so eine zusätzliche Therapie für die Patienten darstellen, die Schwierigkeiten haben, die Symptome zu meistern oder unter Nebenwirkungen der derzeitigen Behandlung leiden.

08/06/2016

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