Cannabispflanzen richtig spülen

  • In den letzten Blütewochen wächst die Vorfreude von uns Growern immer mehr – bald ist der lang ersehnte Augenblick der Ernte gekommen, der für alle bisherigen Mühen entlohnt!
  • Viele glauben, die Arbeit sei nun getan, und begnügen sich damit, ihre prachtvollen, mit köstlichen, dicken Blüten übersäten Pflanzen zu bewundern. Tatsächlich gibt es aber sehr wohl noch einen Schritt, der vor der Ernte erledigt werden muss und für die Endqualität des Grases entscheidend sein kann: die Cannabispflanzen zu spülen, um Düngerrückstände im Pflanzengewebe, in den Wurzeln oder im Substrat zu beseitigen.
  • In diesen Post erklären wir euch, wie ihr eure Cannabispflanzen richtig spült und so die Qualität eurer Ernte signifikant verbessert.

Warum man Cannabispflanzen spült

Eure Cannabispflanzen brauchen sowohl in der Wachstums- als auch in der Blütephase Dünger, um sich richtig entwickeln zu können. Dank ihm bekommen sie zuerst einen kräftigen, gesunden Wuchs und dann in der Blütephase saftige, dicke Blüten mit herrlichem Duft. Damit deren volles Potenzial zur Geltung kommt, solltet ihr, sobald die Ernte näher rückt – sprich mindestens 3 oder 2 Wochen vorher – zum sogenannten Flushing, d. h. der Spülung der Cannabispflanzen übergehen.

Bei dieser Spülung werden das Pflanzengewebe, das Substrat und die Wurzeln von jeglichen noch vorhandenen Düngerrückständen befreit. Dieser Schritt ist absolut entscheidend, um ein gesundes, konsumgeeignetes Endprodukt zu erhalten, das auch durch einen ausgeprägteren Duft, Geschmack und Effekt sowie insgesamt höhere Qualität überzeugt.

Falls ihr dies nicht oder nicht richtig erledigt, weisen eure Pflanzen noch Rückstände von Mineralsalzen auf, die aus den verschiedenen im Laufe des Anbaus verwendeten Düngern stammen.

Die Blüten, die ihr erntet, könnten schlecht schmecken oder beim Konsum ein kratziges Gefühl in der Kehle verursachen. Falls ja, ist das ein leichtes „Vergiftungssymptom" und ein klares Signal dafür, dass eure Blüten noch ziemlich viel Dünger enthalten. Auch die frischen Blüten werden einen eher unangenehmen Duft haben, der an eine Düngerflasche erinnert oder auch an ein Haus, das lange Zeit nicht gelüftet wurde.

Kurzum: Wenn ihr diesen Schritt nicht gewissenhaft erledigt, macht sich das auf allen Ebenen bemerkbar und kann die ganze Mühe zunichtemachen, die ihr bisher in eure Kultur gesteckt habt.

Wie man Cannabispflanzen spült

Eine gute Nachricht haben wir schon mal: Egal, ob ihr Hybriden mit Indica- oder Sativa-Dominanz, Autoflowering-, Quick- oder CBD-reiche Sorten anbaut, ihr könnt für alle Cannabispflanzen die gleichen Spülmethoden verwenden. Damit es richtig gründlich wird, müsst ihr dabei immer auf zwei komplementäre Methoden zurückgreifen, sprich, das Substrat durchspülen und mit dem Gießwasser spülen.

Spülung des Substrats

Wie der Name sagt, geht es hier darum, das Substrat zu reinigen bzw. durchzuwaschen, um es von Mineralsalzen zu befreien, die sich im Laufe des Anbauzyklus angesammelt haben. Dazu müsst ihr die Pflanzen mindestens 3 Wochen vor dem Ende der Blütephase einzeln in die Dusch- oder Badewanne stellen und das Wasser ca. 25–30 min lang direkt auf das Substrat laufen lassen.

Haltet den Duschkopf über den Blumentopf und dreht den Hahn immer wieder kurz zu, damit das Wasser nach und nach durch das ganze Substrat dringt und es gründlich durchspült. Zu Beginn wird das Wasser, das unten herausläuft, ziemlich dunkel sein, später aber immer heller werden und am Ende richtig schön klar sein.

Um sicherzugehen, dass ihr alles richtig gemacht habt, könnt ihr auch am Anfang und am Ende des Spülvorgangs den EC-Wert des herauslaufenden Wassers messen. Normalerweise ist dieser zu Beginn relativ hoch und fällt dann drastisch ab. Das hilft euch auch, den ganzen Prozess besser zu verstehen und euch bewusst zu werden, welche Rückstände ihr in euren Körper bringen würdet, wenn ihr die Blüten in dieser Phase konsumieren würdet.

Für optimale Ergebnisse empfehlen wir euch, diesen Arbeitsschritt in der folgenden Woche noch einmal zu wiederholen. 15–20 min sollten dann allerdings genügen, um die verbleibenden Rückstände zu beseitigen. Die Spülung per Gießwasser gibt dem Ganzen dann den letzten Schliff und sorgt für möglichst reine, gesunde Pflanzen.

Spülung per Gießen

Diese Methode ist deutlich bekannter und wird von vielen Growern verwendet.

Wenn eure Pflanzen zum Zeitpunkt der Ernte dunkelgrün sind, ist das ein schlechtes Zeichen und bedeutet, dass sie noch viele Düngerrückstände enthalten.

Hierfür müsst ihr eure Pflanze im besten Fall während der letzten drei, wenigstens aber während der letzten 2 Wochen großzügig mit sauberem Wasser (pH-Wert 6,5) gießen. Ihr könnt auch ein bis zweimal pro Woche Enzyme mit ins Wasser mischen, damit sich die verbliebenen Rückstände im Pflanzengewebe und in den Wurzeln schneller lösen lassen.

Wenn ihr dies 3 Wochen lang macht, könnt ihr alle Mineralrückstände optimal beseitigen und erhaltet wirklich saubere Pflanzen. Wenn ihr erst 2 Wochen vor der Ernte beginnt, ist das Gras am Ende relativ sauber, enthält aber immer noch eine kleine Menge an Mineralsalzen.

Am Ende des Reifungsprozesses der Blüten sollten die Pflanzen ihre intensive grüne Farbe verlieren und sich nach und nach gelb verfärben. Das ist Zeichen dafür, dass ihr alles richtig gemacht habt, denn es bedeutet, dass die Pflanzenzellen sich reinigen und die Nährstoffe und Mineralsalze korrekt verarbeiten.

Wir hoffen, dass diese Tipps euch helfen werden, eine hochwertigere und gesündere Ernte zu bekommen!

Gutes Growen!

17/01/2019

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