160620101129

Marihuana in Italien: "Die Legalisation ist die einzige Möglichkeit den Schwarzmarkt zu besiegen, der heutzutage in den Händen der Mafia liegt“

  • Den Regierungen wird jedes Mal bewusster, dass die Kriminalisierung von Marihuana mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. Die Bewohner der italienischen Region Toskana haben nun bewiesen, dass die positiven Auswirkungen einer Regulation dabei helfen, die in dem Land agierende Mafia zu bremsen.   
160620101129

Langsam aber sicher breitet sich im internationalen Panorama eine Tendenz aus, die sich für die Liberalisierung des Anbaus und des Konsums von Marihuana einsetzt. Sowohl Länder, die dies schon eingeführt haben, als auch diejenigen Länder, die diesen Schritt noch nicht gewagt haben, nehmen deren positive Erfahrungen zur Kenntnis.

Eins der meistgebrauchten Argumente der Befürworter der Cannabis-Legalisation ist die Konsequenzen für die Wirtschaft. Die Versteuerung des Verkaufs würde große Geldmengen in die Staatskassen spülen. Zu diesem Vorteil würde sich in Italien ein weiteres Argument gesellen: die Legalisation sei der einzige Weg, um dem Schwarzmarkt ein Ende zu bereiten, der von der Mafia und der organisierten Kriminalität kontrolliert wird.

Das bestätigt auch Enrico Rossi, Präsident der Region Toskana. Seine Erklärungen gab er ab, nachdem einige Zahlen ans Licht kamen, die von der Direzione Investigativa Antimafia (DIA) erhoben wurden. In deren Studien steht, dass in Italien jedes Jahr 3 Millionen Kilogramm Marihuana konsumiert werden. Cannabis führt auch auf dem Schwarzmarkt die Liste der verboten eingestuften Stoffe und nimmt fast die Hälfte der Gesamtmenge ein.

Rossi nutzt diese Gelegenheit aus, um seinen Wunsch zu äußern, dass der Gesetzesentwurf verabschiedet wird, der die Legalisation von Marihuana erlaubt. Trotz des Rückhalts von mehr als 300 Abgeordneten, liegt dieser Entwurf, der schon 2015 eingereicht wurde, seitdem auf Eis.

Die Region, der Rossi vorsteht, nimmt in Italien den dritten Platz bei der Beschlagnahmung von Marihuana ein, nach Sizilien und Kalabrien. Die Mehrheit der Einsätze der Streitkräfte ereignete sich in der Toskana in Massa und Prato.

Der Präsident der Region zeigt auch die Unstimmigkeiten der Illegalität von Marihuana auf. Er sagt, dass Italien eins der Länder sei, wo man am einfachsten Marihuana bekomme, weshalb es sinnlos sei, dass dieser Konsum weiterhin vom Gesetz bestraft wird.

Während das Land darauf wartet, welchen Einfluss die Erklärungen von Rossi haben, kann bestätigt werden, dass Italien sich auf einem guten Weg befindet. Es gibt immer mehr Abgeordnete, die die Legalisation von Marihuana offen unterstützen und jedes Mal mehr Bürger verstehen die Vorteile, die dies mit sich bringen würde, nicht nur für die Persönlichkeits-und Freiheitsrechte der Einwohner, sondern auch für die staatlichen Einrichtungen selbst.

17/06/2016

Kommentare unserer Leser

Noch keine Kommentare vorhanden. Wollt ihr die ersten hinterlassen?

Kommentar hinterlassen

Kontakt

x
Kontaktier uns