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Ist Marihuana der Schlüssel zum Glück? Abbau von Vorurteilen über Cannabis

  • Eine kürzlich in den amerikanischen Staaten Kalifornien und Colorado durchgeführte Studie hat ergeben, dass Konsumenten von Marihuana eine höhere Kaufkraft, einen gesünderen Lebensstil und ein produktiveres Freizeitleben besitzen als die Gegner desselbigen.
  • Es wurde sogar nachgewiesen, dass sie kontaktfreudiger sind und mehr im Freien unternehmen.
  • Dennoch handelt es sich nicht um sozialen Konsum, denn die Mehrzahl der Studienteilnehmer nutzen Cannabis für ihr körperliches, geistiges und emotionales Wohlbefinden.
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Marihuana hatte im Lauf der Geschichte mit einer Reihe von Ammenmärchen zu kämpfen, die sich auch auf seine Konsumenten erstreckten. Der typische Raucher – so die Vorstellung – kommt aus niederen sozialen Schichten, hat nicht studiert, keine Arbeit und gar soziale sowie emotionale Probleme. Dem ist aber keineswegs so. Eine vom Beratungsunternehmen BDS Analytics durchgeführte Studie hat enthüllt, dass Marihuana-Konsumenten viel zufriedener mit ihrem Leben sind als Nicht-Konsumenten. Sie verdienen sogar mehr Geld, achten mehr auf sich und genießen ihre Freizeit aktiver.

Für die Studie wurden über 2000 Erwachsene (über 21 Jahre) aus den Staaten Kalifornien und Colorado befragt und in drei verschiedene Gruppen eingeteilt: Personen, die in den letzten 6 Monaten Cannabis konsumiert hatten, nicht konsumierende Befürworter und Gegner von Cannabis in jederlei Hinsicht. Nach Fragen zu Arbeit, Hobbys und Lebensstil konnten die Forscher Verbindungen zwischen den Antworten der Teilnehmer und der Studiengruppe feststellen, zu denen sie jeweils gehörten.

Ziel von BDS Analytics, einem auf Cannabis-Themen spezialisierten Marktforschungsunternehmen, war bei alledem, ein allgemeines Profil eines Marihuana-Konsumenten zu erarbeiten. „Cannabis-Konsumenten sind weit entfernt von den Stereotypen, mit denen man sie traditionell beschrieben hat", versichert Linda Gilbert, eine der Verantwortlichen der Studie. „Indikatoren für einen guten Lebensstil wie Lebenszufriedenheit oder Freude am Sport finden sich viel häufiger bei Cannabis-Konsumenten, zumindest in Colorado und Kalifornien", fährt Gilbert fort und erklärt außerdem, dass diese Schlussfolgerungen nur den Beginn einer umfassenderen Studie darstellen.

Die Forscher von BDS Analytics wollen ihre Arbeit auf nationaler Ebene weiterführen. Die nächsten Untersuchungen werden in Washington und Oregon erfolgen, und ein Aktionsplan für Befragungen im Rest des Landes wird gerade erstellt.

Hoher Bildungsgrad und bessere Arbeitsstellen

Als die Zahlen vorlagen, lautete eine der ersten Schlussfolgerungen, dass der Bildungsgrad von Marihuana-Konsumenten höher ist als der der übrigen Befragten. Laut den Angaben verfügen 20 % der Konsumenten über Hochschulabschlüsse, während der Rest der Gruppen nicht über 13 % kam.

Das kann einen Grund dafür darstellen, dass auch die Löhne der treuen Anhänger der Pflanze besser sind. Das Durchschnittseinkommen eines kalifornischen Cannabis-Liebhabers beträgt so etwa 93.8000 Dollar im Jahr (84.000 Euro), das eines Nicht-Konsumenten, jedoch Befürworters 72.800 Dollar (65.000 Euro), und das eines Gegners 75.900 Dollar (68.000 Euro). Nach diesen Zahlen beläuft sich der Unterschied zwischen dem Jahresgehalt eines Cannabis-Nutzers und eines -Gegners also auf fast 20.000 Dollar (fast 18.000 Euro).

In Colorado zeigte sich außerdem, dass Cannabis-Nutzer bessere Arbeitsstellen haben. 64 % sind vollzeitbeschäftigt, gegenüber knappen 50 % in den Restgruppen.

Kontaktfreudiger und mehr draußen

Marihuana-Konsumenten zeigen sich generell zufriedener mit ihrem Leben. Fast fünf von zehn Befragten aus Colorado geben an, glücklich zu sein, so wie sie leben; diese Zahl sinkt bei Cannabis-Gegnern rapide ab.

Außerdem zeigen sie sich mit ihrem Sozialleben zufriedener. Im selben Staat beschreiben sich 36 % der Konsumenten als kontaktfreudig mit einem guten Bekannten- und Freundeskreis, was nur 21 % der nicht konsumierenden Marihuana-Befürworter und 28 % der bedingungslosen Gegner tun.

Erstere erklären sogar, sie genössen ihre Freizeit mehr: Die Mehrzahl macht Sport oder anderweitige Unternehmungen im Freien. Zudem zeigen sich die Konsumenten aus Colorado interessierter an Kunst und definieren ihre Arbeitsstellen als kreativer. „Jenseits des sozialen Konsums gibt die Mehrheit der Befragten an, Cannabis für ihr körperliches, geistiges oder emotionales Wohlbefinden zu nutzen", erklärt Gilbert.

Besorgt um ihre Familie und gesellschaftlich engagiert

Entgegen des typischen Bilds von Marihuana-Nutzern sind diese auch Familienväter bzw. -mütter. Nach der Studie in Kalifornien haben 64 % der treuen Cannabis-Anhänger Kinder, gegenüber 5 % bei den Gegnern. Außerdem liegt das Alter der Nachkommenschaft von 37 % der Konsumenten bei 10 Jahren oder weniger, gegenüber 11 % bei den Nicht-Konsumenten.

Die Studie stellte auch heraus, dass immer mehr Frauen medizinisches Cannabis verwenden. „In der Mehrzahl der Haushalte sind Frauen für die Gesundheit zuständig. Und diese Studie legt nahe, dass sie Marihuana für die eigene Pflege anzuwenden beginnen", betont Gilbert. Sie spielt dabei vor allem auf die zunehmende Nutzung von Hanfprodukten wie Advil und Aleve gegen Regelschmerzen an. Gilbert zufolge sollten Firmen diese Tendenz unbedingt berücksichtigen und sich bei der Entwicklung ihrer Produkte darauf konzentrieren, eine gesunde, auf die Pflanze basierte Lebensweise zu fördern.

Marihuana-Konsumenten kümmern sich jedoch nicht nur um ihr eigenes Wohlbefinden oder das ihrer Familie, sondern tragen auch aktiv zur Gesellschaft bei. 38 % von ihnen leisten irgendeine Form von Freiwilligenarbeit ab, um anderen zu helfen. Ein Beweis mehr, dass die Vorurteile wahrlich gar nichts aussagen.

Ist Marihuana der Schlüssel zum Glück? 

Diese Studie ist nicht die einzige, die eine Beziehung zwischen Cannabis-Konsum und Wohlbefinden nahelegt. Eine weitere Untersuchung, die diese Verbindung nachweist, wurde von den Forschern der Universität von Kentucky durchgeführt. Sie entdeckten, dass Einzelgänger, die Cannabis konsumieren, ein höheres Selbstwertgefühl haben und weniger wahrscheinlich Depressionen wegen ihrer Einsamkeit erleiden.

Marihuana könnte so sogar eine Lösung zur Stabilisierung des Gemütszustands sein – jedenfalls wird es dafür bereits wärmstens empfohlen. Wissenschaftler der Universität von Buffalo in New York haben nachgewiesen, dass Cannabis zur Begrenzung von Depressionen und Niedergeschlagenheit infolge von chronischem Stress, einer von deren Hauptursachen, nützlich sein kann. Nach ihren Untersuchungen reduziert chronischer Stress die Produktion von Endocannabinoiden, was zu depressionsähnlichem Verhalten führt. Cannabis kann diese Substanzen regulieren und ein neues Gefühl von vollständigem Wohlbefinden bewirken.

Einmal mehr zeigt sich also, dass die Vorurteile gegenüber Marihuana nichts mit der Wirklichkeit und dem Potenzial zu tun haben, die Studien und Untersuchungen aufzeigen. Infolge dieser mehrfach nachgewiesenen therapeutischen Vorzüge und der Legalisierung in verschiedenen Ländern findet Cannabis immer mehr neue, treue Fans.

24/08/2017

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