Interview mit Arjan Roskam: „Wir mussten illegal arbeiten, uns blieb gar nichts anderes übrig“

  • Arjan Roskam, auch bekannt als King of Cannabis, ist wohl eins der bekanntesten Gesichter der Cannabis-Industrie.
  • Als Strain Hunter erlangte er Weltruhm, doch seine Ursprünge liegen im Holland der 90er Jahre, als gerade die zweite Generation von Marihuana-Hybriden entwickelt wurde und legendäre Sorten wie White Widow oder Super Silver Haze das Licht der Welt erblickten.
  • Er war Teil dieser faszinierenden Zeit, die einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte von Marihuana bedeutet hat, und hat den rasanten Aufstieg der Coffeeshops und die Gründung der ersten Samenbanken direkt miterlebt.
  • Wir haben nachgefragt, wie diese Revolution vonstattenging und wie es damals in Amsterdam so war.

Er ist direkt und unverfroren, nimmt kein Blatt vor den Mund – Arjam Roskam ist eine der kontroversesten und kultigsten Figuren der Cannabis-Branche. Der selbsternannte King of Cannabis wurde in Holland geboren, wuchs in Afrika und Asien auf und hat sein Leben ganz der jahrtausendealten Pflanze verschrieben. In diesem hüllenlosen Interview erzählt er uns von seinen Anfängen in der „grünen" Industrie und lässt die 90er Jahre wiederaufleben, wo noch alles in den Kinderschuhen steckte und die Realität, die wir heute kennen, noch völlig utopisch schien.

Wann bist du das erste Mal mit Cannabis in Berührung gekommen, und was hat dich an dieser Pflanze so fasziniert, dass du ihr dein ganzes Leben gewidmet hast?

Also ... Ich habe mit dem Rauchen angefangen, als ich noch ziemlich jung war, in den frühen 80ern, würde ich sagen, als ich vielleicht 15 oder 16 war. Damals ging ich immer in eine berühmte Bar, die noch heute einem meiner besten Freunde, Marcel, gehört. Zu der Zeit gab es in Holland nur 10 Coffeeshops. Wir rauchten, was wir finden konnten, einfach deshalb, weil wir keine Ahnung hatten. Wir waren noch sehr jung.

Als ich ein bisschen älter war, um die 17, traf ich auf einer Reise durch Thailand einen Typ, der Heroinsüchtige mit Marihuana behandelte, weil es damals wirklich ein großes Heroinproblem in Thailand gab.

Der 78 Jahre alte Mann faszinierte mich wirklich. Als ich nach 7 Tagen aufbrechen wollte, ergriff er meine Hand, gab mir ein paar Samen, blickte mir in die Augen und sagte: „Pass gut auf diese Samen auf. In der Zukunft werden sie Regierungen zu Fall bringen".

Ich dachte, er wäre verrückt.

Und in diesem Moment hast du dich entschieden, mit Marihuana zu arbeiten?

Ich ging nach Holland zurück, wo ich bereits als Chefkoch in einem Restaurant arbeitete. Ihr wisst ja: „Wer behauptet, ein guter Breeder zu sein, aber nicht kochen kann, kann kein guter Breeder sein". Es dreht sich alles um den Geschmack. Ich begann mit dem Growen, und jeder hielt mich für verrückt, weil ich neben Sensi Seeds der Einzige war, der das tat. Ich begann, indoor Pflanzen anzubauen. Fast alle waren Skunks; ich entwickelte meine eigenen Master Kush- und andere Sativa-Sorten.

Ich versuchte, meine Sativas an die Coffeeshops zu verkaufen, – damals gab es nur The Bulldog und ein paar andere – doch scheinbar mochten die Leute sie nicht. Sie behaupteten, mein Gras rieche nach Katzenpisse und sei nicht gut. Also musste ich es wieder zurücknehmen. Aber da ich mir sicher war, dass es wirklich gut war, sagte meine Frau zu mir: „Hör zu, wenn du wirklich glaubst, dass es gut ist, machen wir unseren ersten eigenen Shop auf".

Wer behauptet, ein guter Breeder zu sein, aber nicht kochen kann, kann kein guter Breeder sein. Es dreht sich alles um den Geschmack.

Hast du auf sie gehört?

Natürlich. Wir haben ihn 1992 eröffnet, und es gibt ihn immer noch. Im ersten Jahr kam keiner, weil es damals keine Marihuana-Coffeeshops in Holland gab. Verkauft wurden nur Haschisch und allemal ein bisschen Gras, z. B. Skunk und ein paar nigerianische oder jamaikanische Sorten, die maximal 5 % des Umsatzes ausmachten. Heute sind es 80 %.

Als das erste Jahr über niemand kam, bekamen wir alle Panik. Mein Partner Marcel stieg aus und ließ mich auf allem sitzen, auf den 100 000 Dollar Schulden, die ich nicht begleichen konnte, und auf der Miete, die ich ebenfalls nicht zahlen konnte und für die ich viel Geld leihen musste.

Welche Sorten hattest du im Angebot?

Als ich 1992 meinen ersten Marihuana-Coffeeshop eröffnete, fast keine. Nur ein paar Sorten: Skunk, Red Skunk … Ich habe 1985 mit dem Growen angefangen und dann sieben Jahre lang weitergemacht. Die ersten drei Jahre über habe ich mit Skunk-Genetiken gearbeitet, ab 1988–1989 habe ich mich mehr auf Sativas und Master Kush konzentriert.

Wie hast du den Durchbruch geschafft?

Es ging alles sehr schnell. 1993 kam, neben vielen anderen Besuchern, die Familie Kennedy, der die Zeitschrift High Times gehört, in meinen Laden und fragte, ob ich an einem Wettbewerb teilnehmen wollte. Warum nicht, dachte ich, und sie kündigten mir an, dass sie gegen November, während der Thanksgiving-Ferien, mit um die 100–200 Personen kommen und den ersten Marihuana-Cup veranstalten würden.

Wir hatten längst alles wieder vergessen, da war es plötzlich November, und 500 Personen standen vor meiner Tür . Lange Rede, kurzer Sinn: Es gab 7 Preise, und ich gewann sie alle. Da so viele internationale Fernsehsender vor Ort waren, war das mein großer Durchbruch.

Und dann kam das Geschäft ins Rollen …

Ja, es war eine richtig radikale Veränderung, ein Erfolg über Nacht! Die ersten drei Jahre über haben wir den Markt kontrolliert, wir hatten keine Konkurrenz. 1996 brachten wir White Widow heraus, danach folgten andere erfolgreiche Genetiken wie etwa White Shark. Später, zwischen 1996 und 1998, entwickelten wir Neville's Haze und Super Silver Haze. Der Rest ist Geschichte.

Was hat dich in der Zeit, als niemand in deinen Shop kam und deine Schulden wuchsen, durchhalten lassen? Warum bist du nicht auf Haschisch umgestiegen?

Weil ich an mein Produkt glaubte und mir schon damals der therapeutischen Vorteile von Cannabis bewusst war.

Als ich meinen Shop gerade eröffnet hatte, erhielt ich einen Anruf aus England von einem Mann, der fragte, ob er mit seinen MS-Patienten vorbeikommen könne. Drei Tage später standen zwei Busse vor meiner Haustür, und 50 Personen in Rollstühlen kamen herein. Sie versuchten, Flaschen hochzuheben, schafften es aber nicht; sie brauchten für alles Hilfe. Doch nur 5 Minuten, nachdem sie ihren ersten Joint geraucht hatten, wurden ihre Arme plötzlich ruhiger, und sie konnten alleine essen und trinken. Ich war wie vom Donner gerührt. Am Ende des Tages packten sie all das Marihuana in ihre Rollstühle, versteckten es gut und fuhren mit den zwei Bussen nach England zurück. Wer schöpft bei einer Gruppe von alten Leuten schon Verdacht? Auf diesem Weg nahmen sie ihre Medizin zu sich nach Hause mit.

Das war aber nicht der einzige Grund. Ich mochte auch den Geschmack wirklich, obwohl ich auch Haschisch mag. Außerdem ist meine Mutter eine leidenschaftliche Gärtnerin. Sie hat einen der grünsten Daumen der Welt, und ich habe immer viel Zeit mit ihr im Garten verbracht und sie beobachtet … Ich habe immer gerne Pflanzen angebaut.

Welches Strain war am beliebtesten, als du deinen ersten Coffeeshop eröffnet hast?

Vermutlich Skunk.

Wie wird man vom Grower zum King of Cannabis? Wie hast du es als so junger Mann geschafft, dir einen Platz in der Cannabisindustrie zu verschaffen?

Man muss wirklich hart arbeiten, wirklich verrückt sein und viele Risiken auf sich nehmen. Und zwar alles drei auf einmal! Ich habe Partner verloren, z. B. Franco, der letztes Jahr gestorben ist, und noch viel mehr verloren. Um es auf die harte Tour zu sagen, geht so ein Riesenerfolg Hand in Hand mit dem Tod. Es war hart, extrem gefährlich.

Wie ist die Sache mit dem King of Cannabis entstanden?

Als ich mit der King of Cannabis-Geschichte anfing, hat mich jeder ausgelacht, aber ich habe es aus einem guten Grund gemacht. Dass Cannabis heute überall auf der Welt legalisiert wird, ist deshalb möglich, weil Leute wie ich in Holland richtig hart gekämpft haben. Wir waren im Gefängnis, wir kamen wieder frei und haben weitergekämpft. Das mit dem King of Cannabis habe ich mir in den frühen 90ern ausgedacht, weil ich eine Stimme in den Medien haben wollte – und es hat funktioniert! Viele Amerikaner kamen in meinen Shop in Holland, um Joints mit dem King of Cannabis zu rauchen, und haben nach ihrer Rückkehr bei sich zuhause von mir erzählt. Es war meine Art, meine Mission in die Welt hinaus zu tragen. Woody Harrelson beispielsweise war einer unserer großen Unterstützer. Er erklärte vor tausenden Leuten, dass Marihuana legalisiert werden muss. Er ist überzeugter Veganer und überzeugter Cannabis-Raucher.

Die King of Cannabis-Geschichte war also wirklich eine große Hilfe. Ende der 90er erschienen die ersten Coffeeshops und dispensaries in Oakland, Kalifornien… und Leute wie Steve di Angelo, Debby Goldsberry … alle von ihnen waren zuvor nach Holland gekommen.

Mit gerade einmal 30 Jahren hattest du bereits 8 Cannabis Cups gewonnen und warst auf der Titelseite von High Times. Seitdem ist dein Ruhm immer weiter gewachsen. Du bist das wohl bekannteste Gesicht der Cannabisindustrie. Wie hat sich das auf dein Privatleben ausgewirkt? Ist deine Krone zu schwer?

Na ja ... Mein Lebensziel ist es, die Regulierung und Legalisierung von Cannabis durchzusetzen. Das kommt für mich vor allem anderen, sogar vor meinen Kindern und vor meiner Frau. Für diese Mission bin ich geboren worden. Ob es mein Privatleben beeinflusst hat? Nein. Ich nehme mir immer zwei Monate Auszeit pro Jahr. Ich versuche, Familie und Arbeit zu trennen, auch wenn das nicht immer einfach ist.

Als meine Kinder früher in Holland zur Schule gingen, wurden sie beispielsweise als Kinder eines Drogendealers behandelt, und das hat sich natürlich getroffen. Aber wir sprachen mit ihnen und erklärten ihnen, dass das, was man ihnen in der Schule sagte, eine Lüge ist – eine ebenso große Lüge wie das, was die Regierung über Marihuana erzählt. Denn Marihuana ist in Wahrheit ein gutes Produkt, und ein und dieselbe Regierung, die das Gegenteil behauptet, hat Tabak und Alkohol legalisiert.

Die Versuche, Marihuana zu verteufeln, nehmen wohl nie ein Ende ...

Ja, das stimmt. Dasselbe passiert mit religiösen Leuten; die sind immer gegen uns. Ich komme aus Afrika und kann ihnen sagen, dass ihr Gott ein Rassist ist, weil es in meinem Land immer Probleme gibt: Drogen, Aids, Kriege, Diktatoren … und niemand interessiert sich dafür. Wo ist Gott, wenn wir ihn brauchen? Ich werde nicht auf euren Gott hören! Ich bin der King of Cannabis, und ich bin hier, um Marihuana zu regulieren und zu legalisieren, um sicherzustellen, dass sich die Menschen trotz all der Scheiße, die „eurer Gott" auf der Welt angerichtet hat, noch gut fühlen können.

Was waren deiner Meinung nach die bemerkenswertesten Breeder der 80er und 90er?

Mit den Haze Brothers in Amerika fing alles an, dann kamen Leute wie Robert Clarke, Sam the Skunkman, Neville… Das waren im Grunde die ersten Pioniere.

1988 hat Sam the Skunkman den ersten in Amsterdam veranstalteten Cannabis Cup mit seiner Skunk#1 gewonnen. Danach hat er sich seltsamerweise dazu entschieden, all seine Samen und Genetiken an Neville zu verkaufen. Weißt du, warum?

Nein, nicht wirklich. Ich weiß nur, dass sie danach einen großen Streit hatten. Ich kannte sie beide sehr gut, und sie sind beide richtig tolle Breeder. Neville war sogar 4 Jahre lang mein Partner. Niemand weiß so richtig, was damals passiert ist. Sam hat in der Tat einige Samen an Neville verkauft, aber er hat auch einige behalten und versucht noch heute, manches davon zu verkaufen.

Mein Lebensziel ist es, die Regulierung und Legalisierung von Cannabis durchzusetzen. Das kommt für mich vor allem anderen, sogar vor meinen Kindern und vor meiner Frau.

Wie und wann hast du Neville kennen gelernt?

Ich habe ihn getroffen, als er gerade zusammen mit Ben Dronkers das Breeding-Programm für Sensi Seeds leitete. Aber sie hatten auch einen großen Streit, also rief er mich an und fragte mich, ob wir zusammen breeden können, und ich sagte zu. Wir haben ungefähr 5 Jahre lang zusammengearbeitet, von 1996 bis 2001. Er entwickelte Super Silver Haze und Neville's Haze für mich, und ich habe sie gekauft und sie in meine Samenbank aufgenommen.

Da es seine Erfindungen waren, habe ich die Rechte erworben und begonnen, sie überall auf der Welt zu verkaufen. Das Problem war, dass Neville ziemlich große persönliche und rechtliche Probleme hatte. In Amerika suchte man nach ihm; deshalb musste er sich 20 Jahre lang in Holland auf einer Farm verstecken. Es gab ein grand jury indictment gegen ihn, was bedeutete, dass die Amerikaner ihn überall auf der Welt verhaften konnten. Das würde jeden wahnsinnig machen.

Es gibt zahlreiche Theorien darüber, wie White Widow und Super Silver Haze entwickelt wurden. Man könnte sagen, es ist ein ziemlich kontroverses Thema. Was ist deiner Meinung nach wirklich geschehen?

White Widow wurde von Ingemar entwickelt. In Holland weiß das jeder. Und Super Silver Haze ist ein Werk von Neville.

Warum hast du dich entschieden, deine eigene Samenbank zu gründen?

1993 und 1994 habe ich 44 Cannabis Cups gewonnen. Zu dieser Zeit rauchten die Leute Marihuana und fragten nach Samen, aber ich hatte keine. Aber na ja…. Ich hatte meine Samen, die, die ich zum Breeden verwendete. Also entschieden wir uns, eine Samenbank aufzumachen, damit wir die Sorten verkaufen und mehr Geld damit verdienen können.

Stehen die Marihuana-Landrassen kurz vor dem Aussterben?

Nein. Kein bisschen.

Du warst über 25 Jahre lang als Strain Hunter unterwegs, um Landrace-Genetiken unters breite Publikum zu bringen. Könntest du uns sagen, warum sie so wichtig sind?

Landrassen können fürs Breeding verwendet, also für die Entwicklung neuer Genetiken mit anderen Strains gekreuzt werden. Manche halten auch einfach deshalb an ihnen fest, weil sie der Anfang von allem sind, die ursprüngliche Grundlage von Marihuana.

Ich weiß nicht, ob ihr euch dessen bewusst seid, aber ihr werdet die erste Generation sein, die nicht so alt wird wie ihre Eltern. War euch das klar?

Nicht wirklich …

Vor dem Zweiten Weltkrieg konsumierte man 5 kg Zucker pro Jahr. Wisst ihr, wieviel Zucker man heute konsumiert? 75 kg. Das entspricht 1,5 kg pro Woche. Und dazu kommen noch verarbeitete Lebensmittel dazu; die sind eins der größten Probleme von heute.

Ironischerweise verarbeitet unser Körper verarbeitete Lebensmittel nicht richtig, und wenn man sie isst, lagert der Körper sie irgendwo ein, wo sie eigentlich nicht hingehören. Deshalb haben wir heute viel mehr Krebs- und Diabetesfälle, viel mehr Krankheiten.

Für Cannabis gilt das Gleiche. Eine Landrasse ist die ursprüngliche Basis der Pflanze. Die Cannabis-Hybriden, die wir heute entwickeln, sind gewissermaßen verarbeitet. Sie sind toll, und wir lieben sie, weil ihre Wirkung aufgrund ihres hohen THC-Anteils stärker ist, aber sind sie wirklich gut für uns? Wir mögen auch Würstchen, obwohl wir wissen, dass sie uns nicht gut tun, und essen sie trotzdem; ich auch. Aber wollen wir wirklich jeden Tag so stoned sein?

Landrasse haben einen THC-Gehalt von um die 5 %, während manche Hybriden auf weit über 20 % kommen … Gehen wir zu weit?

Manche Leute ja. Es ist das gleiche Spiel wie bei allem anderen auch, wie beim Essen. Wisst ihr, wie viele Übergewichtige es auf der Welt gibt? Bei Marihuana ist es genau gleich. Marihuana ist deshalb so stark, weil die Kunden genau das wollten – und weil es illegal war. Weil die Regierung uns in die illegale Szene gedrängt hat, haben wir alles richtig, richtig stark gemacht.

Die Strains, die heute entwickelt werden, sind wie verarbeitetes Essen. Wir mögen sie, weil sie viel potenter sind, aber sind sie gut für uns? Wie stoned wollen wir wirklich sein?

Wenn ihr jetzt nach Las Vegas geht, werdet ihr sehen, dass die Kunden nur Strains mit mehr als 20 % THC verlangen. Das sind dieselben Leute, die Burger bei McDonald's essen. Warum sollten sie einen Burger bei McDonald's essen, wenn sie einen richtigen Burger kriegen können? Weil sie jetzt an diesen Geschmack gewöhnt sind! So richtet die Gesellschaft Menschen massenweise ab. Und mit den Politikern ist es genau das gleiche Spiel, die sind alle von der Pharma- und der Lebensmittelindustrie aufgekauft. Diese zwei großen Kräfte haben alle Politiker in Europa im Griff.

Können wir irgendetwas tun, um wieder auf die richtige Bahn zu kommen?

Meiner Meinung nach schon. Es stimmt, dass die Leute Cannabis missbrauchen, aber die ganze CBD-Welle ist auch ein Trend hin zum Guten. Es ist definitiv nicht aller Tage Abend! Die Leute werden zu begreifen beginnen, dass sie ihre Lebenszeit verkürzen, wenn sie das falsche Essen zu sich nehmen, und manche werden vielleicht auch zu sich sagen: „Vielleicht rauche ich zu viel".

Mich zum Beispiel wird man vor 5 Uhr nachmittags nie rauchen sehen, außer ich habe Urlaub. Ich kann nicht gleichzeitig rauchen und arbeiten, das ist unmöglich für mich.

Wird die Legalisierung von Marihuana zu einem sicheren, verantwortungsvolleren Konsum führen?

Absolut. Indem sie Marihuana illegal gemacht haben, haben die Politiker alles kaputt gemacht, so wie immer. Und selbst wenn die Legalisierung endlich durch ist, werden die Politiker einen Weg finden, wieder alles kaputt zu machen, genau wie beim Tabak. Habt ihr eine Ahnung, wie viele Leute durch Tabak sterben? Und durch Alkohol? Aber die Politiker machen gar nichts dagegen. Wie gesagt, die Politiker sind das Hauptproblem unserer Welt.

Was ist deine Lieblingssorte? Was erwartest du normalerweise von einem Strain?

Ich bin ein Sativa-Fan. Meine persönlichen Favoriten sind Hawaiian Snow und Super Lemon Haze.

Marihuana ist schon in einer ganzen Menge von Ländern legal. Wohin entwickelt sich deiner Meinung nach die Cannabisindustrie?

In den nächsten 10 bis 20 Jahren wird Cannabis in den weitesten Teilen Amerikas und Europas legal sein, und im verrücktesten Fall vielleicht sogar in Russland, China oder Indien, aber so weit sind wir noch nicht.

Denkst du, dass große Konzerne die Cannabisindustrie übernehmen werden?

Ja. Deshalb sind wir Partner von Canopy. Wie die Amerikaner immer sagen: „Wenn du sie nicht schlagen kannst, dann verbünde dich mit ihnen". Sie sind einfach zu groß.

Gibt es etwas, dass du anders machen würdest, wenn du mit deinem heutigen Wissen zurück in die Vergangenheit reisen könntest?

Das ist schwer zu sagen. Ich habe mein Bestes gegeben, ich hatte nur ein paar wenige Partner, und wir haben immer mit einer illegalen Herangehensweise gearbeitet; illegal Samen hergestellt, illegal Marihuana produziert … Es blieb uns nicht viel anderes übrig.

Wo liegen die Chancen der Cannabisindustrie heute?

In Afrika und Amerika.

28/09/2018

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