Für einen guten Zweck in die Pedale treten: Medical Cannabis Bike Tour sammelt Spenden, um Krebstherapien zu erforschen

  • Die Stiftung Cannabis Medicinal Bike Tour organisiert eine jährliche Fahrradtour, um die Anwendung von medizinischem Marihuana zu verteidigen und mithilfe individueller Beträge und Sponsoren wie Dinafem Seeds Spenden zu sammeln, um weitere Forschungen auf diesem Gebiet unterstützen zu können. Die letzte Auflage dieser originellen Fahrradtour fand erst vor ein paar Tagen statt und das gesammelte Geld wird für klinische Studien eingesetzt, die von Wissenschaftlern der Universität Complutense Madrid durchführen werden. Das Ziel ist, die Wirksamkeit von Cannabinoid-Verbindungen bei der Behandlung von Glioblastomen zu beweisen. Glioblastome sind Krebsgeschwüre, die das Gehirn und das Rückenmark befallen.

Die Marihuana-Liebhaber und die Fahrrad-Freunde haben Glück, denn es gibt eine großartige Initiative, die beide Leidenschaften zusammenbringt: wir sprechen von der Medical Cannabis Bike Tour. Diese jährlich stattfindende Fahrradtour hat zum Ziel, die Anwendung von Marihuana zu medizinischen Zwecken zu fördern und Geld zu sammeln, um die Forschung von Krebstherapien zu unterstützen.

Aber, was hat denn Fahrrad fahren mit Cannabis zu tun? Warum sollte man gerade diesen Sport nehmen, um das Bewusstsein über medizinisches Marihuana zu schärfen? Laut der Organisatoren handelt es sich um eine großartige Idee, um die althergebrachten Vorurteile, die noch immer in den Köpfen einiger Menschen schwirren, abzubauen. Außerdem ist es eine großartige Art und Weise, Menschen zusammenzubringen und die Aufmerksamkeit der Medien zu wecken.

Die letzte Ausgabe der Cannabis Bike Tour, die von dieser Organisation veranstaltet wurde, fand zwischen dem 17. und 19. Mai statt. Die Teilnehmer konnten drei Tage lang eine einzigartige Tour genießen, die nicht mehr und nicht weniger als 420 km betrug, die bislang längste Tour. Die Teilnehmer dieser fünften Ausgabe haben die beachtliche Strecke zwischen der slowenischen Stadt Ljubljana und dem italienischen Ort Bologna zurückgelegt. Dort endete diese Tour und im Anschluss konnte man an der Messe Indica Sativa Trade teilnehmen und so ein zauberhaftes Wochenende erleben.

Allein am ersten Tag mussten die Teilnehmer einen 12 km langen Anstieg von 800 auf 1600 Meter Höhe bewältigen, eine der schwersten Etappen in der Geschichte dieser 'Tour', wie die Veranstalter erzählten. Allerdings konnte man auf dem Weg bis zum Stiefel Europas einen einzigartigen Ausblick genießen und die Mehrheit der Teilnehmer, unabhängig von Alter und Geschlecht, schaffte es bei diesem Abenteuer mit Energie und Freude bis in die Zielgerade.

Jahr um Jahr ist die Anzahl der Teilnehmer gestiegen. Während 2012 sich nur wenige zu diesem Event versammelten, waren es bei der letzten Ausgabe schon um die 80 und in diesem Jahr wurden schon über hundert Personen aus den verschiedensten Ecken Europas gezählt – sogar aus den USA kamen Teilnehmer angereist, also eine wahrhaft internationale Veranstaltung.

Auch wenn es dieses Jahr nicht der Fall war, war in den Ausgaben davor die Iberische Halbinsel Schauplatz: 2013 war der Schlusspunkt die Expo GrowMed in Madrid und 2014 endete die Fahrradtour in Barcelona, wo die Spannabis stattfand. Diese Tour startete mit rund 50 Teilnehmern in Valencia (rund 350 km entfernt) und konnte dank der Hilfe von Sponsoren über 100.000 € an Spenden sammeln.

An dieser Veranstaltung können sowohl Marihuanakonsumenten als auch jeder andere Interessierte teilnehmen, vereint durch ihre Leidenschaft für den Sport und ihrem Engagement für die Sache, die die Veranstalter der Stiftung Cannabis Medicinal Bike Tour verteidigen. Diese gemeinnützige Organisation ist für diese Veranstaltung verantwortlich und behaupten, dass der aktuelle rechtliche Status von Marihuana die medizinische Forschung diesbezüglich bremst.

Luc Krol von Paradise Seeds ist zusammen mit seinem Partner Matej Munih von Snail Rolling Papers einer der Ideengeber und er versichert, dass es „eine sehr wichtige Volksbewegung ist, um eine positive Veränderung zu erreichen, um den medizinischen Wert von Cannabis zu erkennen." Des Weiteren meint er, dass „wenn die Regierungen solche Forschungen nicht finanziert, dann müssen wir uns selbst drum kümmern."

Außer Geld für klinische Studien zu sammeln, helfen Krol und der Rest seines Teams der International Association for Cannabinoid Medicines, das die Rechte der Konsumenten von medizinischem Marihuana vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verteidigt.

In den letzten drei Jahren sind dank der Sponsoren, zu denen auch Dinafem Seeds gehört, mehr als 250.000 Euro zusammengekommen. Das Geld wurde zur Finanzierung von Arbeiten verwendet, die den Nutzen von Cannabinoiden (THC und CBD) erforschen. Dieses Projekt wird von einem Expertenteam der Universität Complutense Madrid durchgeführt, unter der Leitung von Guillermo Velasco und Manuel Guzmán.

Das in dieser Ausgabe gesammelte Geld wird für die Finanzierung klinischer Studien eingesetzt, die mithilfe der spanischen Forschungsgruppe für Neuroonkologie (GEINO) die Wirkung dieser Bestandteile von Glaukom-Patienten erforscht, einer sehr aggressiven Krebsart, die das Gehirn und das Rückenmark befällt, weshalb die Lebenserwartung nach einer Diagnose bei nur 12 Monaten liegt. Die Studien haben zwei Ziele: Einerseits wollen sie untersuchen, wie diese Chemikalien den Zelltod der Krebszellen verursachen, andererseits wollen sie den besten Weg finden, um diese aus Cannabis gewonnenen Substanzen auf bestmögliche Art und Weise mit anderen Mitteln zu kombinieren, um diese Tumore zu bekämpfen.

Die Studie beginnt mit 30 bis 40 Patienten aus verschiedenen spanischen Krankenhäusern, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Nach der Operation, bei der die bösartigen Zellen entfernt werden, erhalten einige Medikamente mit Cannabinoid-Verbindungen, um gegen den Krebs vorzugehen, während die andere Gruppe nur Medikamente und Placebos einnimmt. Diese Strategie hilft, um Vergleiche anstellen zu können und den wahren Effekt dieser Chemikalien festzustellen.

Diese abschließenden Tests dieser Studie decken auf, ob die Cannabinoide zur Bekämpfung dieser Krankheit beitragen. Das könnte bedeuten, dass eine Behandlung, die auf diesen Inhaltsstoffen beruht, viele Leben retten würde. Wenn die Resultate allerdings das Gegenteil beweisen (das heißt, wenn diese Stoffe nicht bei dieser Art von Krankheit helfen), dann sind das auch wertvolle Ergebnisse, da sie verhindern, dass viele Personen Geld für Produkte ausgeben, die ihnen keinen Nutzen bringen und deren Wirksamkeit zurzeit nicht erprobt ist.

Vom wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus ist diese Studie im Gebiet der Krebsforschung sehr wichtig. Es gibt eine Vielzahl an anekdotischen Beweisen, dass Cannabis Krebspatienten helfen kann und auf aller Welt haben Leute angefangen, sich selbst zu behandeln. Mit dieser Studie möchte man beweisen, dass Cannabinoide bei der Behandlung von bestimmten Tumoren helfen können und sie eröffnen den Ärzten eine Möglichkeit, Cannabinoide auf einer wissenschaftlichen Grundlage zu verschreiben, anstatt sich nach isolierten und klinisch nicht an Menschen bewiesenen Erfolgsgeschichten zu richten.

Die synthetischen Cannabinoide werden in verschiedenen Ländern bereits als Bestandteil von Medikamenten zugelassen. Das ist der Fall von Marinol (das in den USA und Kanada eingesetzt wird) und Cesamet (das ist Kanada, Mexiko, Großbritannien und den USA zugelassen ist). Aber es liegt noch ein langer Weg vor uns, bis Marihuana für medizinische Zwecke für Patienten weltweit als Option gesehen wird.

Wie Guillermo Velasco anführt, ist das einzige Land, in dem zurzeit klinische Studien durchgeführt werden, Großbritannien. Verantwortlich für die Durchführung ist das Unternehmen GW Pharmaceuticals, das an einer Ersatztherapie arbeitet, in dem die Betroffenen eine neue Therapie beginnen, die das Medikament Sativex beinhaltet, nachdem dies die Standardverfahren durchlaufen hat. Der Wissenschaftler mein jedoch, dass die Ergebnisse in diesen Fällen nicht gänzlich aufschlussreich sind, da die Patienten, die an dieser Studie teilnehmen, sich noch in einem Anfangsstadium der Krankheit befinden und ihr Körper hat gegen diese Agenten eine gewisse Resistenz entwickelt. In Zukunft, sobald diese Studie beendet ist, schlagen Velasco und sein Team vor, zusammen mit der Pharmaindustrie zu arbeiten, um zusammen eine Behandlung zu entwickeln.

Der spanische Experte zeigt sich positiv und versichert, dass die soziale Akzeptanz für Medikamente auf Cannabisbasis zunimmt. „Es gibt mehr klinische Studien und Forschungen, wie Cannabis dazu beitragen kann, auch andere Krankheiten zu bekämpfen und die Wirksamkeit wurde schon bei mehreren Gelegenheiten bewiesen", sagte er. „In einer toleranten Kultur kommt irgendwann der Punkt, an dem es unlogisch ist, Cannabis zu verbieten, nicht nur aus medizinischer Sicht, sondern auch, weil es nicht gegen den Drogenschmuggel zu helfen scheint", vollendet Velasco.

Auch du kannst der Stiftung Cannabis Medicinal Bike Tour helfen, indem du einen finanziellen Beitrag mit 'Crowdfunding' leistet, und so dazu beträgst, Geld für die Studie zu sammeln. Wenn du dich außerdem gerne auf dem Sattel schwingst und du keine Herausforderung scheust, dann kannst du auch an der nächsten Medical Cannabis Bike Tour teilnehmen und einen Sieg sowohl in medizinischer als auch in sportlicher Hinsicht genießen, der allen zu Nutzen kommt.

27/05/2016

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