Hat CBD Nebenwirkungen?

  • CBD (Cannabidiol) ist eins der Hauptcannabinoide der Cannabispflanze.
  • CBD gilt als „das gute Cannabinoid“, da es nicht nur zahlreiche therapeutische Eigenschaften besitzt, sondern im Gegensatz zu seinem „Vetter“ THC auch nicht psychoaktiv wirkt.
  • Viele glauben deshalb, dass CBD keine Nebenwirkungen hat. Aber stimmt dies auch? In diesem Post beschreiben wir euch alle Effekte des Cannabinoids auf unseren Körper.

Was ist CBD?

CBD ist eins der 113 Cannabinoide der Cannabispflanze und neben THC einer ihrer bekanntesten Inhaltsstoffe. Seiner medizinischen Eigenschaften wegen wird CBD zur Behandlung verschiedener Krankheiten wie z. B. dem Dravet-System oder neurodegenerativen Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder Alzheimer eingesetzt.

Welche therapeutischen Eigenschaften hat CBD?

Man muss zwar noch weiter über die Verbindung forschen und mehr klinische Versuche mit Menschen durchführen, doch den bisherigen Studienergebnissen zufolge besitzt CBD folgende therapeutische Eigenschaften:

  • krampflösend
  • muskelentspannend
  • neuroprotektiv
  • angstlösend
  • antipsychotisch
  • spasmolytisch
  • entzündungshemmend
  • antiemetisch
  • schmerzlindernd

Cannabidiol wird jedoch nicht nur für therapeutische Zwecke konsumiert, sondern auch als Genussmittel, da es mit THC interagiert und manche von dessen Nebenwirkungen, wie beispielsweise Mundtrockenheit oder Heißhunger, lindert und auch dessen psychoaktive Wirkung ausgleicht bzw. mäßigt. Seitdem die CBD-reichen Hanfsorten mit THC:CBD-Verhältnissen von 1:2 oder 1:1 auf den Markt gekommen sind, haben sich die Spielregeln der Cannabis-Welt deshalb völlig verändert. Auch die sogenannten Pure CBD-Sorten wie etwa Dinamed CBD sind mittlerweile sehr beliebt.

Hat CBD Nebenwirkungen?

Als die CBD-Welle vor einigen Jahren ihren Lauf nahm, entstanden viele Mythen über das Cannabinoid. Dass CBD keinerlei Nebenwirkungen hat und völlig harmlos ist ist einer der am weitesten verbreiteten. Es stimmt zwar, dass die Nebenwirkungen von CBD im Vergleich zu denen anderer Medikamente wesentlich schwächer sind, aber sie existieren dennoch und müssen berücksichtigt werden, bevor man mit einer Behandlung – natürlich nur unter ärztlicher Aufsicht – beginnt.

Sicherheit und Toxikologie

CBD ist eine gut verträgliche Substanz, deren Nebenwirkungen nur schwach sind, vor allem im Vergleich zu anderen Medikamenten, die herkömmlicherweise zur Behandlung von Krankheiten wie Epilepsie verschrieben werden. Dieser große Vorteil ist es auch, der Wissenschaftler und Mediziner dazu bewegt hat, die medizinischen Anwendungen des Cannabinoids eingehender zu erforschen.

Was sind die Nebenwirkungen von CBD?

Humanversuche

Mehrere Studien haben die Wirksamkeit, Sicherheit und Nebenwirkungen von der Verwendung von CBD zur Behandlung von Krankheiten wie Epilepsie oder Psychose untersucht. Grundsätzlich kamen sie zu dem Ergebnis, dass CBD für den Menschen sicher ist und nur schwache Nebenwirkungen hat, darunter:

  • Müdigkeit
  • Durchfall
  • Veränderungen bei Appetit und Körpergewicht

Allerdings weisen die Studien auch darauf hin, dass die Interaktion von CBD mit dem menschlichen Körper noch weiter erforscht werden muss, da einige Parameter, wie z. B. die Wirkung des Cannabinoids auf bestimmte Hormone, noch nicht untersucht. Zudem seien Studien mit Teilnehmern nötig, die längerfristig oder dauerhaft mit CBD behandelt wurden, um die langfristigen Auswirkungen bestimmen zu können.

Wirkung auf das Hormonsystem: Einigen Studien zufolge könnte CBD den Transaminasen-Gehalt in der Leber erhöhen. Daraus lässt sich schließen, dass es das Organ auf lange Sicht schädigen könnte. Um dies nachzuweisen, sind jedoch noch Studien an Patienten nötig, die das Cannabinoid dauerhaft und in großen Mengen eingenommen haben. In einem Drittel der Studienfälle stiegen die Transaminasen-Werte in der Leber nämlich nur in den ersten beiden Monaten der CBD-Behandlung und pendelten sich anschließend wieder ein, ohne dass die CBD-Dosis verringert werden musste.

Zudem wurde dieser Anstieg hauptsächlich bei Patienten beobachtet, die Cannabidiol zusammen mit anderen Medikamenten wie z. B. Valproinsäure einnahmen. Die CBD-Dosierung scheint für die Zunahme der Transaminasen dabei ein entscheidender Faktor, war letzterer doch bei Patienten, die 20 mg/kg/Tag konsumierten, bei 17 % zu verzeichnen, aber bei einer Dosis von 10 mg/kg/Tag nur bei 1 %.

Schläfrigkeit und sedierende Wirkung: Manche Studien deuten darauf hin, dass Cannabidiol in hohen Dosen ein Gefühl der Schläfrigkeit und Ermüdung hervorrufen kann.

In-vitro-Studien und Tierversuche

Verschiedene In-Vitro-Studien – Studien mit Zellen, die außerhalb eines lebendenden Organismus, d. h. im Reagenzglas durchgeführt wurden – und/oder Tierversuche kamen zum Ergebnis, dass es sich bei CBD um eine Substanz mit hohem Sicherheitsgrad handelt. Es verursacht keine Katalepsie und verändert auch keine physiologischen Parameter wie die Herzfrequenz, den Blutdruck oder die psychomotorischen Funktionen. Folgenden potenzielle Nebenwirkungen des Cannabinoids finden in den Studien Erwähnung:

  • Verringerte Überlebensrate der In-vitro-Zellen
  • Immunsystem: Einige Studien schreiben dem CBD einen zweiphasigen Effekt auf das menschliche Immunsystem zu, demzufolge eine geringere Dosierung stimulierend, eine hohe Dosierung jedoch hemmend wirkt. Auch deshalb sollte die Dosierung für jeden Patienten individuell berechnet werden, insbesondere, wenn das CBD zur Behandlung von Krankheiten wie Aids verwendet wird.
  • Leber-Stoffwechsel: CBD hemmt die Verarbeitung anderer Medikamente in der Leber, was deren Wirkung auf den Körper beeinträchtigt.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass CBD durch die Hemmung bestimmter Enzyme den Dopamin- und Tyramin-Gehalt im Körper erhöhen könnte. Das wäre nur logisch, nachdem man bereits festgestellt hat, dass CBD bei Depressionen stimmungsaufhellend wirken und Entzugserscheinungen beim Entzug von harten Drogen wie etwa Heroin lindern kann.

Es ist jedoch noch deutlich mehr Forschungsarbeit nötig, um diese Theorien zu stützen. Vor allem die langfristigen Auswirkungen des CBD-Konsums sind bislang nicht untersucht worden. Während eine punktuelle Verwendung des Cannabinoids hilfreich sein könnte, könnte eine dauerhafte Nutzung womöglich gar kontraproduktiv sein.

Abschließend lässt sich also festhalten, dass sich CBD in den bisher existenten Studien als sehr sicher für Menschen und Tiere erwiesen hat. Um mehr Klarheit über die potenziellen Nebenwirkungen zu erhalten, die die In-vitro-Studien nahegelegt haben, sind noch mehr Humanversuche nötig.

Eins steht jedoch bei alledem außer Frage: Wer das Cannabinoid zur Behandlung einer Erkrankung einsetzen will, sollte sich unbedingt medizinischen Rat einholen, damit die Dosierung und die Einnahmefrequenz stimmen.

 

Geffrey AL, Pollack SF, Bruno PL, et al. Drug–drug interaction between clobazam and cannabidiol in children with refractory epilepsy. Epilepsia. 2015;56:1246–1251 2.

Ujváry I, Hanuš L. Human metabolites of cannabidiol: a review on their formation, biological activity, and relevance in therapy. Cannabis Cannabinoid Res. 2016;1:90–101

Brzozowska N, Li KM, Wang XS, et al. ABC transporters P-gp and Bcrp do not limit the brain uptake of the novel antipsychotic and anticonvulsant drug cannabidiol in mice. Peer J. 2016;4:e208–

Jones G, Pertwee RG. A metabolic interaction in vivo between cannabidiol and 1 –tetrahydrocannabinol. Br J Pharmacol 1972; 45(2): 375-7.

Holland ML, Allen JD, Arnold JC. Interaction of plant cannabinoids with the multidrug transporter ABCC1 (MRP1). Eur J Pharmacol 2008; 591(1-3): 128-31.

Cannabis Cannabinoid Res. 2017; 2(1): 139–154. Published online 2017 Jun 1. doi: 10.1089/can.2016.0034

 

20/02/2019

Kommentare unserer Leser

Noch keine Kommentare vorhanden. Wollt ihr die ersten hinterlassen?

Kommentar hinterlassen

Kontakt

x
Kontaktier uns