cultivo LED

Die Verwendung von LED-Lampen beim Cannabisanbau: eine Technologie auf dem Vormarsch

  • Die LED-Technologie ist eine Beleuchtungsmethode, sehr wenig Energie verbraucht und aus diesem Grund den Indoor-Anbau revolutioniert hat. In den Vereinigten Staaten werden Subventionen und Zuschüsse für den Einsatz dieser Technologie gezahlt und sogar die NASA führt mit dieser Art Beleuchtung Versuche durch, indem sie die LED-Lampen beim Anbau von Gemüse und Pflanzen im Weltall testet.
  • Die letzten Fortschritte lassen eine vielversprechende Zukunft erahnen; allerdings gibt es unter den Marihuana-Liebhabern noch einige Unstimmigkeiten, ob die LED-Lampen wirklich so große Vorteile besitzen. 
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Die LED-Technologie gehört zu dem Neusten auf dem Markt der Beleuchtung. Die hohe Leistungsfähigkeit begünstigt Energieeinsparungen, weshalb diese Art von Lampen sowohl für den privaten Hausgebrauch als auch für die Industrie bestens geeignet ist. Aber abgesehen von diesen Errungenschaften haben LED-Lampen auch den Bereich des Gartenbaus verändert; dank der hohen Produktivität und des breiten Lichtspektrums sind diese Lampen ideal, um das Wachstum der Pflanzen anzuregen. 

Die Lebensdauer einer LED-Lampe beträgt 30-mal mehr als die einer Glühlampe, 25-mal mehr als die einer Halogenlampe und 30-mal mehr als die einer Leuchtstoffröhre. Diese Zahlen waren der Grund, warum zum Beispiel die US-Regierung mithilfe der staatlichen Stromanbieter den Einsatz von LED-Lampen mit Zuschüssen und Subventionen fördert, und sogar die NASA experimentiert mit der LED-Technologie, um den Anbau von Pflanzen im Weltall zu erforschen. 

Aber dennoch gibt es einige Grower, die sich dieser neuen Technologie widersetzen und versichern, dass man zum Beispiel nicht denselben Ertrag oder eine gelichwertige Qualität wie mit Natriumdampf-Hochdrucklampen erzielt. Experimente können dies jedoch nicht belegen und Experten versichern, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis LED-Lampen auch in der Welt des Cannabis nicht mehr wegzudenken sind. 

Was ist die LED-Technologie?

Die Buchstaben LED kommen aus dem Englischen 'Light Emitting Diode' und bedeuten so viel wie lichtemittierende Diode. Eine Diode ist ein elektrisches Bauelement, das aus zwei Schichten besteht und den Strom nur in eine Richtung fließen lässt.

Für den Betrieb benötigen die LED-Lampen nur vier wesentliche Bauteile. Auf der einen Seite befindet sich das Halbleiter-Emissionsmaterial, das auf einem LED-Chip montiert ist und die Lichtfarbe bestimmt. Dann benötigt man noch die Kathode und die Anode sowie ein Golddraht, der die beiden Pole vereint. Und zuletzt brauchen wir die Kunststofflinse, die die besagten Komponenten schützt. 

Wenn die Elektrizität durch die Diode strömt, speichern die Atome sehr viel Energie, die sie abgeben müssen. Wenn das passiert, erreichen die Elektronen den Chip und erzeugen Licht. 

Seitdem diese Technologie 1962 zum ersten Mal eingesetzt wurde, hat der wissenschaftliche Fortschritt nicht aufgehört, die LEDs zu perfektionieren. Am Anfang waren es nur sehr schwach leuchtende rote Lampen. Heutzutage kann man eine große Bandbreite finden, von Infrarot bis Ultraviolett oder auch Farben des sichtbaren Bereichs des Farbspektrums. 

Die Energieeffizienz der LED-Lampen ist bewiesen

Wie wir ja schon erwähnt haben, besitzt diese Technologie exzellente Ergebnisse, was die Energieeffizienz betrifft. Das hat auch das Unternehmen Evergrow Northwest bewiesen, das sich dem legalen Anbau von Marihuana in Olympia, im US-Staat Washington widmet. Der Gründer, Rodger Rutter ist ein ehemaliger Pilot, der sich bei der Legalisation von Marihuana 2012 entschieden hat, ins Cannabis-Geschäft einzusteigen. Er hat inzwischen Hunderte von Marihuanapflanzen angebaut, die er mit 40 LED-Lampen in einem Gebäude neben dem Flughafen der Stadt beleuchtet. 

"Wir wollten einen Weg finden, um Energie zu sparen", sagte Rutter. Dieses Experiment wurde von einem lokalen Stromanbieter subventioniert. Gleichzeitig soll bewiesen werden, dass die LEDs nützlich sind und man bei der Ernte von Cannabis ebenfalls einen guten Ertrag erzielt. „Wir wollten das beste Produkt zum besten Preis anbieten", erklärt Rutter. 

Auch wenn die LEDs in der Anschaffung teuer erscheinen, im Gegensatz zu den Natriumdampf-Hochdrucklampen (die traditionell beim Marihuanaanbau eingesetzt werden), versichert Rutter, dass man mit ihnen langfristig Kosten einspart. Sie verbrauchen nicht nur weniger Energie und halten länger, sondern geben auch deutlich weniger Wärme ab, was sich wiederum in einer Ersparnis bei dem Einsatz von Klimaanlagen bemerkbar macht. „Ein Schneeballprinzip", mein Rutter. 

Um zu beweisen, dass die LED-Technologie besser für den Anbau von Cannabis geeignet ist, hat Rutter auch einen weiteren Raum mit Hanfpflanzen bestückt, die mit Natriumdampf-Hochdrucklampen beleuchtet werden. Die Ergebnisse zeigten, dass der Bereich, der mit LED-Lampen beleuchtet wurde, deutlich weniger Energie verbrauchte als der, in dem sich die anderen Lampen befanden.

Die LED-Technologie ist in den USA ebenfalls ein umstrittenes Thema

Obwohl der Anbau und Verkauf von Marihuana in vielen Staaten der USA erlaubt ist, wird es von der US-Regierung immer noch als Verbrechen angesehen. Deshalb sträuben sich viele staatliche Stromanbieter Cannabis-Produzenten Subventionen und andere Unterstützungen für die Installation dieser Lampen anzubieten. Das kommt daher, weil die Anbieter Angst vor dem Risiko haben, belangt zu werden, wenn sie legalen Produzenten Mittel für den Anbau von Cannabis aus der Staatskasse zur Verfügung stellen. 

Vor Kurzem wurden in der nordwestlichen Pazifikregion der USA viele Programme zur Energiesubvention gestrichen. Diese Programme wurden von der Bonneville Power Administration finanziert, die verantwortlich für die Stromverteilung ist und deren Regeln die Subvention von Unternehmen, die in der Cannabis-Branche arbeiten, verbietet. 

Der Gemüseanbau der NASA, ein Beispiel für Cannabis

Vor Kurzem wurde bekannt, dass die Astronauten der NASA die LED-Technologie für das Wachstum von Gemüse und anderen Pflanzen einsetzen. Es handelt sich um ein Experiment, bei dem herausgefunden werden soll, ob diese Art von Beleuchtung auch für den Anbau im Weltall geeignet ist und zurzeit sieht es ganz danach aus. 

Diese Idee geht auf das Jahr 1990 zurück, als sie von der Behörde der fortgeschrittenen Lebenserhaltung ins Leben gerufen wurde. "Blaue und rote Wellenlängen liefern das Minimum an Energie, die für das Pflanzenwachstum nötig ist", sagt Entwickler Ray Wheeler, der für das Projekt verantwortlich ist in einem Bericht der NASA. „Das grüne Licht verbessert die visuelle Wahrnehmung der Pflanzen, aber besitzt nicht so viel Licht wie die roten und grünen Lampen", erklärt er. Außerdem denkt er, dass sie bei der Umwandlung in elektrische Energie viel effizienter sind. 

Diese Fortschritte könnten sich auch auf den Anbau von Cannabis übertragen lassen, um so einen größeren Ertrag zu erzielen, etwas, worüber sich viele Cannabis-Produzenten beschweren, die die normalen LED-Lampen benutzen. 

Weitere Vorteile von LEDs beim Anbau von Marihuana

Es besteht kein Zweifel, dass die LED-Lampen zahlreiche Vorteile bieten, wie eine hohe Leistungsfähigkeit, eine angemessene Lichtstärke und niedrige Temperaturen, was andere Lampen nicht garantieren können. Von diesen Eigenschaften lassen sich noch weitere wichtige Vorteile ableiten, die für den Anbau von Marihuana von äußerster Wichtigkeit sind und über die bloßen Energieeinsparungen hinausgehen

Da die LEDs nicht so hohe Temperaturen wie andere Beleuchtungstypen benötigen, sind die Temperaturschwankungen zwischen den Perioden der Beleuchtung und Dunkelheit nicht so abrupt, was den Hanfpflanzen unnötigen Stress erspart, der bei diesen plötzlichen Schwankungen oft auftritt. Des Weiteren hilft es, die Anlage trocken zu halten, was ein weiterer Pluspunkt ist, da die Feuchtigkeit beim Marihuanaanbau viele Probleme mit sich bringen kann.

Und das Erste, auf was man achten muss, wenn wir uns dafür entscheiden, unsere Marihuanapflanzen mit LEDs zu beleuchten, ist der Wasserverbrauch unserer Pflanzen. Da diese Art von Licht nicht so hohe Temperaturen erzeugt, müssen wir die Wassermenge, die wir unseren Pflanzen zuführen, verringern. Wenn wir weniger Wasser benötigen, dann besteht auch ein geringeres Risiko, dass unsere Marihuanapflanzen von Pilzen oder anderen Schädlingen befallen werden, die sich vor allem dann ausbreiten, wenn zu viel gegossen wird. Außerdem können wir unsere Pflanzen in einen kleineren Raum stellen, weil die LEDs nicht so viel Wärme absondern und die Lampen so näher an den Pflanzen angebracht werden können, ohne diese zu verbrennen. 

Diese verringerte Wärmestrahlung trägt auch dazu bei, dass das Marihuana mit der Zeit nichts von seinen Eigenschaften einbüßt. Bei hohen Temperaturen verfliegen die Terpene, die für das Aroma und den Geschmack der Pflanze zuständig sind. Alles, was dabei hilft, beides zu erhalten, ist willkommen. Dazu kommt, dass die LEDs sehr resistent gegen Vibrationen sind und keine starken Magnetfelder erzeugen, wie zum Beispiel die Technologie der magnetischen Induktion, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. 

Der letzte Fortschritt für die Welt des Cannabis

Bislang haben sich viele erfahrene Grower dem Einsatz von LEDs widersetzt. Sie versichern, dass man mit diesen Lampen nicht so gute Erträge erzielen könnte, wie mit den traditionellen Natriumdampf-Hochdrucklampen oder den Halogen-Metalldampflampen. Allerdings haben die jüngsten Fortschritte bei der Beleuchtung im Gartenbau gezeigt, dass die LED-Lampen ausgereifter geworden sind und sich die Nachfrage nach ihnen erhöht hat. Es wurden spezifischere Dioden entwickelt, die für die Beleuchtung von Pflanzen besser geeignet sind und außerdem wurde auch noch die Lebenszeit der Lampen verlängert

Dazu kommt, dass diese neuen Produkte nicht nur die nötige Lichtintensivität erzeugen können, sondern auch eine große Bandbreite an Farben, die ein Wachstum der Pflanzen ermöglichen, ohne dass Energie verschwendet wird. Das bedeutet, dass die Produzenten während der Wachstumsphasen der Pflanzen Lampen in verschiedenen Farben verwenden können. Angefangen von dem weißen und blauen Licht, dass die Hanfsamen benötigen, bis hin zu einer größeren Intensität und roter Farbe für die Blütephase. In diesem Sinne wird auch daran gearbeitet, das Lichtspektrum zu perfektionieren und die beste Einstellung für den Anbau von Cannabis zu finden

Den idealen Punkt im benötigten Lichtspektrum für unsere Cannabispflanzen zu finden könnte der Knackpunkt sein, damit diese Technologie zum Erfolg wird. Es bleibt in den Händen der Wissenschaftler und liegt daran, wie sich diese Technologie weiterentwickelt, um bei der Ernte von Cannabis mit LED-Lampen den höchsten Ertrag zu erzielen. 

29/01/2017

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