OG Kush: Unangefochten auf dem Cannabis-Thron

  • Vor zwei Jahren kürte das berühmte High Times-Magazin die "25 Greatest strains of all time", die 25 großartigsten, besten Sorten aller Zeiten. Illustre Namen, sowohl alte Legenden wie auch neuere Spitzenzüchtungen befanden sich darunter, doch über die Nr. 1, die Königin aller Cannabispflanzen konnte es letztlich keinen Zweifel geben: OG Kush nahm souverän auf dem Cannabis-Thron Platz.
  • Damit wurde von der fachkundigen Redaktion bestätigt, was im Verlaufe der letzten zehn Jahre unübersehbar wurde: OG Kush regiert die Cannabis-Sortenwelt

Besonders in den USA grassiert ungebrochen das „Kush-Mania"-Fieber, hier ist sie schon lange die beliebteste Sorte und erzielt höchste Preisen sowohl auf dem Schwarzmarkt als auch in Buyers Clubs und Cannabisapotheken. Ein weiterer Beleg für ihre große Dominanz: High Times schätzt, dass es sich fast bei jeder dritten Sorte, die in den USA neu auf den Markt kommt, um eine OG Kush-Hybrid handelt. Und natürlich haben OG Kush-Hybriden auch schon eine Unzahl von Preisen bei diversen Cannabis Cups abgeräumt.

Der renommierten Samenbank Dinafem ist es dank bester Kontakte gelungen, sich einige klassische „Blockbuster"-Sorten aus Amerika in der Originalversion zu sichern, darunter auch die heiß begehrte OG Kush. Mit diesem kostbaren Fang hat die Dinafem-Crew dazu beigetragen, dass die Kultsorte nun auch in Europa stark auf dem Vormarsch ist. Wo aber liegen ihre Wurzeln? Wie bei so vielen anderen extrem populären, legendären Sorten auch kursieren zur Entstehungsgeschichte der Og Kush und zu der Frage, wofür „OG" steht, verschiedene Versionen, der genaue Ursprung ist in dichte Nebel- bzw. Rauchschwaden gehüllt. Viele sagen, dass „OG" für „Ocean Grown" steht, weil die Sorte an der Pazifikküste gezüchtet wurde, andere wiederum meinen aufgrund einer entsprechenden Erwähnung in einem Song der Rap-Formation Cypress Hill, dass es eine Abkürzung für „Original Gangster" ist. Eine weitere Erklärungstheorie ist, dass „OG" schlicht und einfach für „Original Genetics" steht und deutlich machen sollte, dass es sich um einen originalen, raren Steckling einer ganz besonderen Kush-Sorte handelte. Aber für was immer auch „OG" am Anfang stand – die Sorte OG Kush wurde ab der zweiten Hälfte der 90er Jahre in den USA zu einem Markenzeichen für super-starkes und super-aromatisches Gras. Was Ihre Genetik anbetrifft, herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass sie auf den ebenfalls berühmten US-Strain ChemDawg zurückgeht. Strittig ist hier nur, ob es sich lediglich um einen besonderen Abkömmling von ChemDawg handelt, oder um eine Kreuzung aus Chemdawg mit Lemon Thai Kushx Paki Kush. Dinafem jedenfalls gibt die Genetik ihrer OG Kush mit letzterer Formel an und beziffert ihren Indica-Anteil auf 75 Prozent an, gepaart mit 25% Sativa. Satte 24% THC (und 0,23% CBD) wurden ihr in einem Labortest bescheinigt, damit spielt Dinafems OG Kush – wenig überraschend - in der allerhöchsten Liga der THC-Schwergewichte mit. Obwohl OG Kush deutlich überwiegend aus Indica besteht, erinnert ihr Wachstums- und Blühverhalten häufig eher an Sativa, denn die Pflanzen bilden oft weite Internodien und können sich mächtig strecken. Die Buds werden meist sehr voluminös und dicht, zudem sind sie mit reichlich Harzdrüsen überzogen. Neben der sagenhaften Potenz ist ihr höchst intensives Aroma ein weiteres charismatisches Merkmal dieser Sorte. Es mischen sich hier auf faszinierende Weise fruchtige (vorwiegend Zitrone) mit Petroleum- bzw. benzinartigen Noten. Der Geruch kann im Verlaufe der Blüte sehr penetrant werden, so dass der Einsatz von Aktivkohlefiltern im Grow-Raum von Dinafem dringend empfohlen wird. Erwartungsgemäß ist der Turn der OG Kush ein heftiger Indica-Hammer, wobei sich manchmal beim Konsum zunächst auch eine zerebral anregende, von Euphorie begleitete Wirkung einstellen soll. Welche dann aber sehr bald von einem mächtigen Indica-Stone überrollt wird, der zu einem sehr lang anhaltenden tiefen Entspannungsgefühl führt, das manche auch als Trance-artig beschreiben. Kein Wunder, dass Dinafem OG Kush als perfektes Mittel gegen Schlaflosigkeit anpreist, und natürlich ist dieser Strain auch bei etlichen anderen Leiden von hoher medizinischer Wirksamkeit, z. B. bei der Schmerzbekämpfung. Die Blütezeit ist mit 55 Tagen ziemlich fix und der Indoor-Ertrag von bis zu 550g sehr fett. Man kann Dinafems OG Kush auch sehr gut draußen kultivieren, denn sie ist unter natürlichem Licht ungefähr Mitte Oktober ausgereift und wirft pro Pflanze bis zu 1100g ab. Höhen von bis zu drei Meter sind hier möglich. Wer nicht in südlichen Gefilden wohnt, sollte aber darauf achten, dass seine OG Kush-Plants vor Regenfällen geschützt sind.

Mr. Power-Planter testete Dinafems OG Kush zusammen mit Bubba Kush und Dinachem. Drei weibliche Samen wanderten in Jiffy Pots und keimten ratzfatz, schon nach etwas weniger als drei Tagen streckten die Sämlinge ihre Köpfchen munter dem Licht entgegen. Sehr vital und dynamisch ging es weiter mit dem Wachstum, und als Mr. Power-Planter vier Wochen nach der Keimung die Blüte einleitete, hatte sich gezeigt, dass zwei der drei Pflanzen deutlich hoher wuchsen (61 und 64 cm) als die dritte (44 cm), wobei alle drei die von Dinafem beschriebenen weiten Internodien aufwiesen. Und sie erwiesen sich als sehr blühwillig, acht Tage nach der Lichtumstellung von 18/6 auf 12/12 hatten alle drei Exemplare weibliche Vorblüten ausgetrieben.

Im Verlaufe der Blütenbildung wurde offenbar, dass die kleinere Pflanze eine andere Blütenstruktur hervorbrachte als die anderen beiden. Sie hatte größere, rundlichere Blütenkelche, die sich zu einzeln abstehenden Spikes gruppierten, besonders am Head-Bud. Garniert mit üppigen Harzmengen, boten diese sehr besonders aussehenden Buds eine äußerst elegante, geradezu virtuose Erscheinung. Dazu verströmten sie einen fast schon betäubend starken Duft, bei dem eine durchdringende Benzin-Note im Vordergrund stand und nur durch ein wenig Zitrusaroma aufgefrischt wurde. Die Buds der beiden anderen Pflanzen hatten kleinere Kelche, die sich in rauen Mengen zusammenballten und so sehr voluminöse und dichte Buds ergaben. Die ebenso reichlich mit Harz beschichtet waren, ihre unzähligen dicht gesetzten Trichome funkelten sternengleich und begründeten ein wahres Harz-Universum. „Schon jetzt sehe ich Sterne... haha, das werde ich nach dem Rauchen dieser fabelhaften OG Kush-Nuggets später sicherlich auch sagen, wenn mich der OG-Punch umhaut...", vermutete Mr. Power-Planter grinsend. Dieser zweite Bud-Typus roch ebenfalls höchst intensiv nach Benzin und Zitrus, doch hier war die Zitrusnote etwas ausgeprägter. Bemerkenswert für eine 75%ige Indica-Sorte war auch das sehr hohe Blüten/Blätter-Verhältnis beider Phänotypen, solch blattarme Tops werden in der Regel nur von 50/50 Indica/Sativa- oder Sativa-dominanten Sorten gebildet.

Die beiden größeren Plants streckten sich auch in den ersten Wochen der Blütephase sehr stark, so dass Mr. Power-Planter die Haupttriebe horizontal herunterbinden musste, andernfalls wären sie zu nah an die Lampen herangewachsen. Alle drei Pflanzen kamen pünktlich ins Ziel, benötigten für die Reife 54, 56 und 58 Blütetage (1-3 Tage über der angegebenen Zeit sind absolut akzeptabel). Die beiden heruntergebundenen Exemplare hätten aufgerichtet eine Höhe von 110 und 119 cm gehabt (sie verdoppelten ihre Länge also in der Blüte fast), wohingegen die kleinere Pflanze bei 73 cm stehengeblieben war.

Aufgrund ihres geringen Blattanteils konnte Mr. Power-Planter die OG Kush-Buds sehr schnell maniküren. Nach der Trocknung schlugen sie mit insgesamt 211 Gramm zu Buche. Zweifellos ein sehr guter Ertrag, wobei die beiden streckungsfreudigeren Pflanzen deutlich mehr auf die Waage gebracht hatten als das kleinere Exemplar. Mr. Power-Planter zeigte sich vom Trocken-Aroma der Buds begeistert: „Das Zeug riecht so heftig nach Benzin, dass man fast glauben könnte, extrahiertes OG Kush-Öl würde im Tank eines Autos zu einem Super-Kraftstoff werden. Doch die zitrusartige Unternote ist nach wie vor präsent und macht den Geruch zu einem spektakulär penetranten Gemisch, das einem fast die Tränen in die Augen treibt."

Der abendliche Rauchtest ging natürlich mit allerhöchsten Erwartungen einher. Die getrockneten OG Kush-Buds sahen fantastisch aus, und Mr. Power-Planter traute ihnen einen THC-Gehalt von bis zu 24 Prozent durchaus zu. Er fing mit dem „Spike-Phäno", den Buds der kleineren Pflanze an. Tatsächlich stellte sich schon nach dem ersten Zug ein anregender Up High-Effekt ein, der für einen freudigen Euphorieschub sorgte, da ging „innerlich die Sonne auf", wie Mr. Power-Planter sagte. Doch einige Züge später bemerkte er, dass sich eine bleierne Schwere auf seine Augenlider senkte und seinen Blick tunnelartig werden ließ, zudem ließ sein Muskeltonus überall spürbar nach – OG Kush startete das erwartete Tiefenentspannungsprogramm. Welches alsbald auf höchster Stufe lief und Mr. Power-Planter derbe stoned machte, seinen Kopf in dicke, stark dämpfende mentale Watte packte. Die ganze körperliche und gedankliche Last des Alltags fiel von ihm ab und nach einer Weile driftete er selig ins Reich der Träume hinüber – Widerstand zwecklos! Nach einigen Stunden wachte er auf, wurde wieder munter und drehte sich die zweite OG Kush-Tüte, diesmal mit dem Gras des zweiten Phänos befüllt. Und zack, mächtig war der Schwung des Indica-Hammers, der sofort auf ihn hernieder sauste und einen Trance-ähnlichen, stark narkotisierten Zustand auslöste. Breiter als der Broadway war er, versuchte aber dennoch, einem Film im Fernsehen zu folgen, Mission Impossible. Doch der Filmname war für ihn Programm, denn es war ihm unmöglich, der Handlung zu folgen. Deswegen schaltete er wieder ab und tauchte stattdessen mit dem Kopfhörer in die sphärische Klangwelt des Dub Reggaes ab, was er als fast schon spirituelle innere Reise wahrnahm, die ihn so stark wegbeamte, dass er sich fast körperlos fühlte. Oder wie Major Tom einst sagte: „Völlig losgelöst von der Erde."

 

„Das war ein oberheftiger Trip, ich kann mich nur an ganz wenige Sorten erinnern, die es mit der Potenz von OG Kush aufnehmen können", berichtete Mr. Power-Planter und fügte hinzu: „Der THC-Gehalt dieser Killer-Buds muss definitiv sehr deutlich über 20 Prozent betragen, da bin ich mir ganz sicher." Auch geschmacklich löste Dinafems OG Kush Begeisterung bei ihm aus, denn der schwere, ölige Aromakörper sorgte in seinem Mund für ein lang anhaltendes würziges Geschmackserlebnis, als wenn sich die Aromamoleküle in dicken Schichten auf dem Gaumen abgelagert hätten. „Aber diese schwere ölige Würze wurde durch einen raffinierten Spritzer Zitrone aufgefrischt, was OG Kush zu einem wahren Gourmet-Ganja machte", lobte Mr. Power-Planter und bilanzierte: „Ich kann jetzt sehr gut verstehen, warum halb Amerika verrückt nach diesem Zeug ist, der OG Kush-Hype hat verdammt gute Gründe. Wahrlich etwas sehr Besonderes ist diese machtvolle Genetik, die beim „Game of Thrones" der Cannabissorten bestimmt auch zukünftig noch hervorragende Karten hat."

 Kultivierungsdaten

 Genetik: OG Kush (ChemDawg x = 75% Sativa, 25% Indica)

Wachstumsphase: hier, 4 Wochen

Blütephase: hier, 54, 56 und 58 Tage, 55 Tage allgemein

Medium: Plagron Growmix, 11 Liter-Töpfe

pH: 6,5-6,8

EC: max. 1,6 mS

Licht: ca. 500 W HPS/m2

Temperatur: tagsüber: 26-28°C / nachts: 18-20°C

Luftfeuchtigkeit: 60% (vegetative Phase), 40% (Blütephase)

Bewässerung: manuell

Düngung: HeSi TNT-Complex, HeSi Blüte-Complex, HeSi Phosphor Plus ab der 4. Blütewoche

Zusätze/Stimulanzien: HeSi SuperVit, HeSi Wurzel-Complex

Höhe: 73, 110 und 119 cm

Ertrag: insgesamt 211 g

Kommentare unserer Leser

Kommentare