Die Mehrheit der Abgeordneten in Groß Britannien unterstützen die Legalisierung des Cannabis

  • Das Vereinigte Königreich erlebt einen historischen Moment voller Veränderungen und Ungewissheit. Aber auch voller Feierlichkeit.
  • Eine Umfrage hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der britischen Parlamentarier/innen, Mitglieder aller politischen Parteien, die Legalisierung von medizinischem Marihuana befürworten.

Die Ergebnisse der Umfrage, durchgeführt von der Firma Populus, sind eindeutig. Die Umfrage wurde von der Institution VolteFace, die Alternativen in Bezug auf Drogen für die britische Politik untersucht, in Auftrag gegeben. Das Ergebnis besagt, dass 58% der insgesamt 108 Parlamentarier/innen, die die Umfrage beantwortet haben, nicht ihre Befürwortung für die Fragen in Bezug auf die Legalisierung des medizinischen Marihuanas verschwiegen haben.

Unter den Befürwortern befinden sich Mitglieder aller parlamentarischer Gruppen. Darunter auch bekannte Politiker, wie zum Beispiel Nick Clegg, der ehemalige Vize-Premierminister oder Daniel Poulter, ehemaliger Gesundheitsminister. Gegenüber der Befürworter der Entkriminalisierung stehen nur 27% der Befragten, die eine Legalisierung ablehnen.

Die Unterstützung der Schottischen Nationalpartei ist herausragend. 88% der Parlamentarier/innen dieser Partei sind für die Legalisierung, und keiner hat sich gegen die Maßnahmen für eine Änderung ausgesprochen. Unter den großen Parteien unterstützen 60% der Arbeiterpartei und 55% der Konservativen die Initiative.

Trotzdem haben weder die Arbeiterpartei noch die Konservativen offiziell die Legalisierung von therapeutischem Cannabis unterstützt. Dagegen haben die Grüne Partei und die Liberaldemokraten schon einen Schritt nach vorne getan um die Rechte der Patienten, die Marihuana zur Behandlung benutzen, zu verteidigen. Anfang diesen Jahres haben die Liberaldemokraten sich sogar dafür entschieden die Legalisierung des medizinischen und nicht-medizinischen Cannabis offiziell zu unterstützen.

Obwohl die Befürwortung der Parlamentarier/innen ein wichtiger Schritt hin zur Legalisierung ist, ist es notwendig, dass die Parteien offiziell die Gesetzesänderung unterstützen.

Man schätzt, dass im Vereinigten Königreich ungefähr eine Millionen Personen therapeutisches Cannabis konsumieren. Das bedeutet, dass fast eine Millionen Briten mit der Angst leben festgenommen und wegen dem Kauf ihrer Medizin auf dem Schwarzmarkt oder wegen Eigenanbau verurteilt werden könnten. Daniel Poulter, der von September 2012 bis zu den letzten Wahlen Gesundheitsminister war, sagt, dass er den Konsum von medizinischem Marihuana hundertprozentig unterstützt. „Es geht darum Patienten mit chronischen Schmerzen, degenerativen Krankheiten und sterbenden Personen eine passende Behandlung, bessere Pflege und Unterstützung garantieren zu können", erklärt Poulter.

Das letzte Mal haben die britischen Parlamentarier/innen über die Legalisierung des therapeutischen Cannabis im vergangenen Oktober debattiert. Damals wurde die Initiative von den Justizministern abgelehnt. Obwohl der Großteil der Briten die Legalisierung befürwortet. Die Kampagne "End our Pain" (Beendet unsere Schmerzen) hat erreicht, dass tausende Personen die Petition unterschreiben, darunter Persönlichkeiten wie Richard Branson und Joanna Lumley.

Der Sprecher der Petition Peter Carroll sagt, dass „die Kampagne für die Unterstützung der Parlamentarier/innen kämpft und, dass sie sich uns anschließen um das Gesetz zu ändern. Die durchgeführte Umfrage gibt uns Anlass optimistisch zu bleiben. Das Ergebnis zeigt, dass das Parlament unsere Meinung teilt: Personen, die medizinisches Cannabis konsumieren sind Patienten, keine Kriminellen".

Die Ergebnisse der Umfrage wurden von den britischen Patienten als gute Nachricht empfunden. Obwohl die Befürwortung der Parlamentarier/innen ein wichtiger Schritt hin zur Legalisierung ist, ist es notwendig, dass die Parteien offiziell die Gesetzesänderung unterstützen. Deswegen erheben die Briten und die politischen Parteien jetzt mehr als zuvor ihre Stimmen, damit die Gesetzesänderung so früh wie möglich durchgesetzt werden kann.

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