Mazedonien legalisiert medizinisches Cannabis: Ende des Monats kann man es schon in Apotheken kaufen

  • Die Parlamentarische Versammlung hat mit qualifizierter Mehrheit eine Gesetzesänderung für Marihuana zu medizinischen Zwecken beschlossen, das dann als Medikament in Apotheken erhältlich sein wird. Die Mehrheit der Bevölkerung sieht den Nutzen in dieser Art von Anwendung und billigt diese Maßnahme, die nur sieben Monate, nachdem mit Kroatien ein anderes Balkenland ein ähnliches Gesetz erlassen hat, verkündet wird.

Gute Nachrichten für medizinisches Marihuana in Europa. Ein neues Land hat sich der Legalisationswelle angeschlossen, die sich auch in anderen Regionen der Welt ausbreitet und beschlossen, den Anbau von Marihuana positiv zu regulieren. Wir sprechen von Mazedonien, einem kleinen Land auf dem Balkan, in dem von Ende Mai an Cannabis für medizinische Zwecke in Apotheken erhältlich sein wird.

Die Nachricht wurde vom Gesundheitsminister des Landes, Nikola Todorov, verkündet, der erklärte, dass das Betäubungsmittelgesetz modifiziert wird, um medizinisches Marihuana verkaufen zu können. Von diesem Moment an wird medizinisches Cannabis als Medizin angesehen. Laut Todorov kann so "Personen die unter starken Schmerzen leiden, wie zum Beispiel Krebs, Multiple Sklerose, Aids und Epilepsie bei Kindern" geholfen werden. Diese Gesetzesänderung wurde mit einer breiten Mehrheit des Parlaments beschlossen.

Wie Stojanco Stojkovski, Staatssekretär im mazedonischen Gesundheitsministerium, erklärte, ist die Gesetzesänderung auf Anfrage der Kranken entstanden, die Produkte auf Cannabisbasis einnehmen wollten. „Diese Änderung erlaubt es den Patienten Zugang zu streng kontrollierten Produkten zu erhalten und verbessert ihre aktuelle Lage, da einige Patienten Produkte konsumieren, die von niemandem überprüft wurden", meinte Stojkovski, der diese Gesetzesänderung vorgeschlagen hat.

Die Maßnahme wird von den Mazedoniern positiv aufgenommen. Laut einer Umfrage sind 70% der Bevölkerung für die Verwendung von medizinischem Cannabis (allerdings befürworten es nur 34% als Genussmittel). Sogar Saso Vasilevski, Abgeordneter der demokratischen Regierungspartei CMRO, gestand, dass er Cannabisextrakt vom Schwarzmarkt eingenommen hat, um die Schmerzen aufgrund seiner Krebserkrankung zu lindern.

Außerdem haben das Gesundheitsministerium und die Agentur für Arzneimittel und medizinische Ressourcen ausländische Experten eingeladen, um den Ärzten und Apothekern zu zeigen, wie Arzneimittel auf Cannabisbasis sicher und effektiv gehandhabt werden.

Auf diese Weise wird Mazedonien zum zweiten Land auf dem Balkan, das medizinisches Cannabis legalisiert. Das andere Land ist Kroatien, wo man schon seit dem 15. Oktober medizinisches Marihuana legal erwerben kann. Auch dort sind die Apotheken für die Vergabe der Produkte zuständig und das Rezept muss jeden Monat neu ausgestellt werden. Andere Länder, wie Deutschland, bereiten eine Legalisierung des Sektors für 2017 vor. Vor kurzem hat das deutsche Bundesverwaltungsgericht einem Kranken die Erlaubnis erteilt, medizinisches Marihuana für den Eigenbedarf anzubauen, das ihm bei der Linderung seiner Schmerzen hilft.

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